FÖJ Zeltlager des Südens 2018
11 FÖJlerInnen und ihr Teamer machten sich direkt nach ihrem Abschlussseminar mit zusammen nicht mal 30 Stunden Schlaf auf zum FÖJ Zeltlager des Südens, dieses fand auf dem Waldjugendzeltplatz Holzweiher statt. Gleichzeitig fanden 59 weitere FÖJlerInnen aus ganz Deutschland ihren Weg dorthin. Ein wirklich schöner, idyllischer Zeltplatz an der Grenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg, mit zwei Lagerfeuerstellen, dem eben besagten Holzweiher, der vielfach die Möglichkeit bot sich bei jeder Tages- und Nachtzeit zu erfrischen, die nötige Dosis Algen war inklusiv. Freitagabend erwartete uns ein schönes Lagerfeuer und wir bereiteten unser Essen über dem Feuer zu. Samstagvormittag wurde uns das legendäre Jugger beigebracht, hierbei geht es darum, sich gekonnt mit den so genannten Pompfen zu verkloppen und den Läufer daran zu hindern den Ball ins Tor zu bringen.
Samstagmittag stärkten wir uns mit Kartoffeln, Nudeln und Salat für das am Nachmittag anstehende hochkarätig besetzte Workshop Programm:
Jannick, einer der Hauptorganisatoren und einer der aktuellen BundesprecherInnen, bot einen Kreativ-Workshop mit Treibholz und Leinwänden an, wo einige ihrer künstlerische Ader freien Lauf ließen.
Alexander Reif von Germanwatch bot einen hoch interessanten Workshop zum „Handprint“ an. Er war gespickt mit den unterschiedlichsten Spielen, bot eine gelungene methodische Abwechslung und man nahm einen ganz anderen Blickwinkel auf die aktuelle Debatte um die „große Transformation“ ein. Hierbei bewegen wir uns innerhalb zweier vorgegebener Grenzen: Zum einen der Planetaren: Wie viel kann der Planet vertragen? Wie viel Tonnen von Treibhausgasemissionen? Wie viel Ausstoß von Nitraten?, etc. zum Anderen der Sozialen: Wie können wir alle die Menschenrechte wahren? Wie können wir die Generationengerechtigkeit garantieren?
Der Handprint ist der positive Gegensatz zum ökologischen Fußabdruck. „Ihr müsst euch das vorstellen wie eine schiefe Ebene. Aktuell versuchen wir durch unsere Bildungsarbeit die Menschen diese schiefe Ebene hoch zu scheuchen und ihnen bewusst zu machen wie dringend Umwelt- und Klimaschutz ist. Genauso wichtig ist aber den Grad der schiefen Ebene zu verändern, dies kann durch den Handprint geschehen. Jeder kann sein Handlungsfeld ausloten und dort durch kritisches Nachfragen ein Umdenken anstoßen. Bspw. Die Studierendenschaft an der Universität hinterfragt warum die Standardeinstellung beim Kopieren der einseitige Druck und nicht der Duplexdruck ist. Hakt bei der entsprechenden Stelle nach und fordert diese Software Einstellung zu ändern. Die AnwohnerInnen eines Wohnviertels fordern ein fahrradfreundliches Viertel und eine fahrrad – freundliche Stadt. Sie legen konkrete Vorschläge vor wie überdachte Abstellmöglichkeiten, Fahrradstraßen, Rad-Mitnahmemöglichkeiten im ÖPNV, autofreie Tage etc. und mobilisieren mehr Menschen für ihre Forderungen.“
Weitere ausführliche Informationen wie Ihr vor Ort aktiv werden könnt, Anregungen, weitere Beispiele und eine noch ausführlichere Beschreibung findet ihr in der äußerst informativen Broschüre: https://germanwatch.org/de/download/15335.pdf
Sabine Brandt vom NABU Biberach, bot einen Workshop zum Thema: Fairer Handeln mit Schokolade und Bananen inkl. einer Verkostung an. Sie zeigte auf, wie sich der Preis einer Tafel Schokolade zusammensetzt, wie viel Cent bspw. tatsächlich beim Kakaobauern landen und was der Faire Handel für weitere Vorteile bietet.
Abends bot ich einen kleinen Ausblick auf die Zeit nach dem FÖJ – „Das was ihr in diesem Jahr gelernt und erlebt habt, kann euch keiner mehr nehmen! Das FÖJ ist nun mal grenzenlos, zeitlos und prägend und wird euch auch so schnell nicht mehr los lassen. Bleibt weiter so interessiert und ich kann euch nur ans Herz legen sich fürs FÖJ zu engagieren, in welchem Maß auch immer.“
So ließen wir das Zeltlager mit mehreren Werwolf-Runden am Lagerfeuer und einer Partyzipation ausklingen. Sonntag hieß es dann ein gemütliches Frühstück einnehmen und fleißig Abbauen.
Ein großer Dank gilt den Organisatoren: Lisa und Jannick, die dieses Wochenende erst ermöglichten.
– (ursprünglich) Moritz Hermann